Es war einmal ein Rotkehlchen. Es lebte in einem Wald, in dem außer ihm noch viele andere Tiere hausten. Eines Tages brach ein großes Feuer im Wald aus und alle Tiere flüchteten sich ängstlich an den nahen Fluss. Rehe, Füchse, Dachse, Mäuse, Schmetterlinge, Luchse, Krähen und Wildkatzen blickten mit großen Augen gebannt auf die Rauchschwaden. Alle waren entmutigt und riefen, wie heiß das Feuer sei und wie gefährlich…
Da begann das kleine Rotkehlchen, einen Tropfen Wasser aus dem Fluss in sein Schnäbelchen zu nehmen, zum Feuer zu fliegen und den Tropfen darüber auszugießen. Der Wind wehte es zurück zum Fluss, dort holte es den nächsten Tropfen, den es wieder über dem Feuer fallen ließ. So flatterte es hin und her, hin und her. Die anderen Tiere schüttelten ihre Köpfe und fragten das Rotkehlchen, wozu es das mache, sein Schnäbelchen sei doch so klein und das Feuer viel zu groß. Da soll das Rotkehlchen zwischen zwei Tropfen gezwitschert haben: „Ich tue, was ich kann. Und was tut ihr?“