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ISO 14091 – ein Märchen?

Umweltstandard ISO 14091

Der Umweltstandard ISO 14091 ist wichtiger denn je: Der eben vergangene Juni war der heißeste seit Aufzeichnungen, auch der Sommer wird uns laut Meteorologen bei Hitzerekorden schwitzen lassen. Nicht nur Privatmenschen haben sich an den Klimawandel anzupassen, insbesondere Unternehmen müssen aktiv werden. ISO 14091 bietet Möglichkeiten, es anzugehen.

Ausgehend von einer zentralen Risikoanalyse zeigt die internationale Umweltnorm ISO 14091, wie Organisationen die Risiken möglicher Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Betrieb definieren und Maßnahmen planen können. Allerdings verstehen Großunternehmen häufig besser, wo sie ansetzen können, doch was ist mit kleinen und mittleren? Bleibt ISO 14091 für sie ein Märchen?

Holen wir etwas aus und erzählen eine Geschichte:

Das Rotkehlchen und das Feuer

Es war einmal ein Rotkehlchen. Es lebte in einem Wald, in dem außer ihm noch viele andere Tiere hausten. Eines Tages brach ein großes Feuer im Wald aus und alle Tiere flüchteten sich ängstlich an den nahen Fluss. Rehe, Füchse, Dachse, Mäuse, Schmetterlinge, Luchse, Krähen und Wildkatzen blickten mit großen Augen gebannt auf die Rauchschwaden. Alle waren entmutigt und riefen, wie heiß das Feuer sei und wie gefährlich…

 

Da begann das kleine Rotkehlchen, einen Tropfen Wasser aus dem Fluss in sein Schnäbelchen zu nehmen, zum Feuer zu fliegen und den Tropfen darüber auszugießen. Der Wind wehte es zurück zum Fluss, dort holte es den nächsten Tropfen, den es wieder über dem Feuer fallen ließ. So flatterte es hin und her, hin und her. Die anderen Tiere schüttelten ihre Köpfe und fragten das Rotkehlchen, wozu es das mache, sein Schnäbelchen sei doch so klein und das Feuer viel zu groß. Da soll das Rotkehlchen zwischen zwei Tropfen gezwitschert haben: „Ich tue, was ich kann. Und was tut ihr?“

Jeder von uns hat die Macht, Lösungen anzupacken.

Wangari Maathai, Nobelpreisträgerin

Vom Zusehen zum Handeln

Das Rotkehlchen ist in der echten Geschichte ein Kolibri. Nobelpreisträgerin Wangari Maathai soll sie mehrfach erzählt haben. Die Umweltaktivistin wollte damit verdeutlichen, dass wir alle das tun sollen, was wir tun können. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Durch Dr. Wangari Maathais Green Belt Movement wurden ca. 30 Millionen Bäume gepflanzt und Kenia wiederaufgeforstet. Der Naturschutz wirkte sich jedoch auf viel mehr als nur auf die Natur aus:

 

Durch die Bäume hat sich in Kenia die Erde erholt, das Klima stabilisiert, die zahlreichen Baumschulen haben die Arbeitslosigkeit signifikant reduziert. Wie hat die auch in Deutschland ausgebildete Biologin das geschafft? Indem sie einen Baum nach dem anderen pflanzte, ist die einfache Antwort. Vielmehr ist es ihr gelungen, weil sie sich mutig, furchtlos und unermüdlich für den Erhalt der Umwelt, saubere Flüsse, mehr Regen, bessere Lebensmittel und stabile Lebensgrundlagen einsetzte. Und für Frieden.

Von der Ökologie zur Ökonomie

Kommen wir flugs zurück zur ISO 14091: Nachhaltigkeit ist das Gleichgewicht zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialen Belangen. Dafür brauchen wir eine lebenswerte Umwelt, die die Grundlage allen Lebens ist. ISO 14091 bietet – basierend auf ISO 14001 – Strategien und Taktiken, um vor allem Treibhausgasemissionen zu reduzieren, damit Wirtschaft und Gesellschaft die Pariser Klimaziele einhalten können.

 

Das ist möglich durch z.B. neue Technologien, das Verwenden erneuerbarer Energien oder dem Benutzen von Car-Sharing oder E-Autos. Maßnahmen wie diese sind unerlässlich, allerdings haben sie einen Nachteil: Es dauert Jahre, bis sie zu deutlichen Verbesserungen führen. Da der Klimawandel wie ein loderndes Feuer fortschreitet, braucht es parallel dazu auch Maßnahmen, die kurzfristige Lösungen bieten: z.B. Dämme gegen mögliche Überschwemmungen, Bauweisen, die bei Starkregen besser schützen, oder neue, klimafreundliche Maschinen. In Großunternehmen hilft kluges Umweltmanagement, sich kurz- und langfristig auf gegenwärtige und zukünftige Klimawandelrisiken einzustellen.

ISO 14091 und KMU

ISO 14091 eignet sich besonders für KMU, denn der Umweltstandard erklärt, was Vulnerabilität (Verwundbarkeit) für das Unternehmen bedeutet, wie man eine Risikoanalyse entwickeln und sie implementieren kann. Die Risikoanalyse ist die Grundlage, um das Anpassen an den Klimawandel zu planen, zu implementieren, kontinuierlich zu beobachten und zu bewerten (und wieder neu anzupassen).

 

Kleine und mittlere Produktionsbetriebe können im Schnitt 30 Prozent ihres Energieverbrauchs aus dem Stegreif einsparen, wenn sie ihre Prozesse richtig begutachten – oder von erfahrenen Dritten begutachten lassen. Deutschland ist geprägt vom Mittelstand und seinen KMU, deshalb ist es so wichtig, dass auch kleine und mittlere Unternehmen wissen, wie sie Umweltmanagement betreiben.

 

Das Club of Rome-Mitglied Maathai sagte, „Jeder von uns hat die Macht, Lösungen anzupacken.“ Felix Finkbeiner, ein bayrischer Grundschüler, pflanzte inspiriert von Wangari Maathais Vorbild eine Million Bäume an seiner Schule. Das Beispiel zeigt, dass es quasi kinderleicht ist. Zugegeben, Maathai und Finkbeiner haben bewundernswerte Entschlossenheit. Es braucht nicht immer so viel, ein Tropfen nach dem anderen genügt. Steter Tropfen höhlt den Stein – in unserem Fall: löscht das Feuer. ISO 14091 zeigt Ihnen wie und wo.

Gerne unterstützen wir Sie dabei.