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Vom Nachhaltigkeits-Neuling zum GRI-Kenner

GRI – Global Reporting Initiative

Kürzlich rief eine Nachhaltigkeitsbeauftragte bei uns an und erkundigte sich, wie Nachhaltigkeit nach GRI ginge. Die Dame ist kein Einzelfall. Es passiert immer häufiger, dass sich Führungskräfte über Nachhaltigkeitsberichte informieren möchten, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Sei es, weil der Chef sie gebeten hat, sich um mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen zu kümmern. Sei es, weil sie als Mitarbeitende im Betrieb zu mehr strukturierter Nachhaltigkeit animieren möchten. Oder sei es, weil sie angesichts der immensen Datenfülle nicht genau verstehen, was sich denn nun ab 2023 für sie ändert. Sie haben etwas gehört, aber wissen nicht so recht was. Unsere Anruferin hatte zumindest schon von GRI gehört. Und Sie?

GRI ist die Abkürzung für die Global Reporting Initiative, die 1997 den ersten internationalen Nachhaltigkeits-standard entworfen hat. Die Initiative ist dadurch sozusagen der Platzhirsch unter den Berichtsformaten. Die drei Buchstaben stehen sinnbildlich für den GRI-Standard – einen modularen Baukasten mit vernetzten Standards. Dieses Rahmenwerk wenden mittlerweile 76 % der weltweit größten Unternehmen in ihren Nachhaltigkeits-berichten an. Sie könnten genauso gut eine Berichterstattung nach ESG-Standard, den Normen ISO 26000 oder ISO 14091, gemäß DNK oder oder oder erstellen – und zusätzlich mit SDGs oder AA1000 ergänzen. Die Wahl des besten Standards hängt von der individuellen Struktur der Organisation ab. Allen Standards und Methoden ist Folgendes gemeinsam:

Regelwerke sagen Menschen, was zu tun ist, und verlangen Disziplin. Rahmenwerke leiten Menschen an, was sie tun sollen, und erlauben Kreativität.

Simon Sinek

Ökonomie, Ökologie, Soziales

Da nachhaltige Entwicklung auf den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales steht, dreht sich bei den Standards zum Nachhaltigkeitsbericht (fast) alles um diese drei Säulen. Nur fast, denn es gibt Standards, die sich auf nur eine Säule fokussieren, etwa ISO 26000 auf soziale Verantwortung oder ISO 14091 auf Klimaschutz. GRI stellt einen Rahmen für alle drei Säulen zur Verfügung, wobei man je nach Größe und Kerngeschäft der Organisation auch nur diejenigen Standards auswählen kann, die den größten Hebel für Nachhaltigkeit bieten. Wichtig ist:

 

Viele Firmen berichten längst nicht mehr wegen der gesetzlichen Auflagen über nachhaltiges Engagement, sondern weil sie verstanden haben, dass sich Klimaneutralität und sozialverträglicher Wandel nur gemeinsam mit unternehmerischen Leistungen erreichen lassen. GRI ermöglicht eine ganzheitliche Herangehensweise, um positive (und negative) Beiträge eines Unternehmens im Bereich Nachhaltigkeit zu erfassen und zu kommunizieren. Ganzheitlich bedeutet bei GRI, dass Organisationen zunächst Angaben zu sich selbst geben und anschließend themenspezifische Standards wählen, über die sie berichten möchten …

Alles, was ein Unternehmen tut, hat Auswirkungen – positive wie negative. Hier spielt die Nachhaltigkeitsberichterstattung eine so wichtige Rolle, weil sie hilft, die Auswirkungen zu messen und zu verstehen, was verbessert und angepasst werden kann.

GRI-Aufsichtsratsmitglied, Esther An

Die GRI-Standards informieren über folgende Bereiche und Themen (verkürzt):

Mit GRI informieren und vergleichen

Wie Sie sehen, ergibt ein Nachhaltigkeitsbericht gemäß GRI-Standards ein umfassendes Bild über die wesentlichen Themen einer Organisation und die damit verbundenen Auswirkungen auf Ökonomie, Ökologie und/oder Soziales. Die Informationen im Nachhaltigkeitsbericht nutzen nicht nur Investoren, sondern auch Kundinnen und Kunden, um sich zu informieren, zu vergleichen und zu entscheiden. Vergessen wir nicht: Die Privatwirtschaft hat den größten Hebel auf die Welt. Die Standards kanalisieren die Berichterstattung, damit Unternehmen ihr Nachhaltigkeitsengagement priorisieren, verantwortungsbewusst verwalten und transparent darüber berichten können.

 

Nachhaltigkeit beginnt, wenn wir nachhaltig handeln. Unternehmen jeglicher Größe sind aufgefordert, etwas für Nachhaltigkeit zu tun. Großbetriebe müssen berichten, für KMU empfiehlt es sich, dass sie mitziehen. Nur wenn alle mitmachen, erreichen wir den European Green Deal, demzufolge Europa bis 2050 klimaneutral und ressourcenschonend sein will sowie eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und wohlhabende Gesellschaft haben möchte.

Der nächste Schritt:

Lassen Sie sich die GRI-Standards von uns erläutern und Ihren GRI-Bericht von uns verifizieren. Denn unsere liebste Art von Nachhaltigkeit sind begeisterte Nachhaltigkeitsbeauftrage – wie die eingangs erwähnte Dame, die nun weiß, worauf sie bei ihrem Bericht achten muss.